In Deutschland sind rund 2 Millionen Paare von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen.
Die Gründe dafür sind vielschichtig!
Beginnend mit den Lifestyleveränderungen, hat es eine moderen Frau heute schwer sich nach Abi, Studium und Karriere noch rechtzeitig vor Erlöschen der Ovarialfunktion der Familienplanung zu widmen. Hat eine Frau unter Überwindung aller heutigen Bindungvorbehalte den Vater Ihrer Kinder gefunden, bleiben oft nur durchschnittliche 6 bis 8 Jahre für die "Reproduktion", und dann sollte möglichst auch sofort alles klappen. Hier wird oftmals die Natur überfordert!
Bedenkt man, dass Untersuchungen zufolge bereits mit 27 Jahren nur 4 von 12 befruchteten Eiszellen die Qualität haben, zum Embryo weiterzuwachsen, bekommt das ganze zunehmend den Charakter eines Lotteriespiels. Denn nicht nur Alterungsprozesse der sogenannten Primärfolikel im Ovar spielen eine Rolle , sondern mit zunehmenden Alter häufen sich auch endokrinologische und anatomische Störungen , können chronische Entzündungen und Noxen wie Nikotin ihre Langzeitschäden setzten. Dies erklärt leicht, weshalb es jenseits des 30 sten Lebensjahres zunehmend dauern kann ,bis sich der Kindersegen einstellt.
Die viel besagte Uhr läuft. Und Sie läuft auch für den männlichen Partner, dessen Spermienqualität ebenfalls mit zunehmenden Alter nachläßt.
Was können wir tun?
Zunächst gelassen bleiben! Sie leiden laut WHO erst nach 3 Jahren zielgerichteten, aber frustranen Bemühends ein Kind zu zeugen unter einem Sterilitätsproblem.
Bis dahin kann sich immer noch spontan etwas tun.
Dennoch macht es natürlich einen Unterschied ob sie die Geduld mit 23; oder mit 36 Jahren aufbringen sollen.
Wir bieten deshalb eine stufenweise Eingrenzung des Problems an, sollte sich nicht binnen einem Jahr eine Schwangerschaft einstellen. Unser Ziel dabei ist , Ihnen ohne eine belastende künstliche Befruchtung zum Kinde zu verhelfen.
Unser Stufenplan sieht so aus:
- Ausführliche Anamnese, Analyse Ihrer Risiko- und Stressfaktoren, Ihres Sexualverhaltens, Ihrer Zyklusanamnese. Ggf. Labordiagnostik am 3. und am 21. Zyklustag. DasAnti-Müller-Hormongibt zyklusunabhängig Aufschluß über die "Restreserven" ihrer Eierstöcke
- Follkelmessungen: Um schwanger zu werden brauchen Sie Eisprünge, und das am besten jeden Zyklus. Das Labor ist oft nicht beweisend genug. Wir raten zu Ultraschalluntersuchungen am 12. und am ggf. 17. Zyklustag. Wir finden heraus ob Sie und wenn ja auf welcher Seite Sie einen Eisprung erwarten können, und kontrollieren dann auch 5 Tage später, ob dieses auch wirklich stattgefunden hat. Anhand einer Farbdoppleruntersuchung sehen wir das Corpus Luteum , die Gelbkörperhormonzyste nach dem Eisprung. Dies ist der direkte Beweis eines Eisprungs. Da Sie aber nicht nur einmal im Jahr, sondern möglichst jeden Monat einen Eisprung haben sollten, wiederholen wir das ganze im nächsten Zyklus. Dies ist eine wichtige diagnostische Weichenstellung, denn sollten Sie nachweislich regelmäßig einen Eisprung haben, liegt es nicht an diesem Punkt, dann benötigen Sie auch keine hormonelle Stimulationsbehandlung. Allerdings geht dann die Suche weiter. Denn als nächster Schritt ist Ihr Mann an der Reihe.
- Spermiogramm:Ihr Mann sollte sich bei einem Urologen untersuchen lassen auf seine Spermienqualität. Sind Spermien in ausreichender Zahl vorhanden, morphologisch in Ordnung, beweglich genug, dann ist alles in Ordnung. Sollte die Untersuchung eine schlechte Spermienqualität aufweisen, sollte man einen medikamentöse Therapie einleiten oder/und ggf. einen Life-Style- Änderung veranlassen. Falls dies keine Besserung bringt, weist das den Weg zur Insemination von aufbereiteten Spermien, oder eben der künstlichen Befruchtung mittels IVF oder ICSI. Wir leiten Sie zielgerichtet an einen dafür spezialisiertes Zentrum weiter. Ist die Spermienqualität aber in Ordnung, muß man sich fragen, warum das Spermium nicht zum Ei findet. Sind vieleicht die Eileiter verwachsen oder haben Sie eine Entzündungserkrankung , wie z.B. Endometriose im Unterleib ?
- Diagostische Bauchspiegelung:In der direkten Kosequenz des bisherigen folgt nun diediagnostische LaparoskopiezurSterilitätsabklärung. Bei dieser von Ihrer Krankenkasse bezahlten Untersuchung spiegeln wir über ein im Bereich des Bauchnabels eingeführten Instrument die Bauchhöhle. Hierbei werden nicht nur die Eileiter , die Gebärmutter und der übrige Bauchraum auf eventuellen Entzündungen oder Verwachsungen kontrolliert und ggf. gleich entfernt, sondern auch die Eileiter direkt durchspült. Hiermit beweist man die direkte Durchgängigkeit der Eileiter, und kann nicht selten damit event. vorhandene Verklebungen lösen . Bei chronischen Eileiterentzündungen nach z.B. einer u.U. weit zurück liegenden Chlamydien- Infektion verkleben gerne die Eileiter. Wir stellen fest wo der Verschluß sitzt und versuchen ihn laparoskopisch wieder frei zu bekommen. Sollte das nicht gelingen, führt an einer künstlichen Befruchtung nichts vorbei. Aber mit dieser ambulant durchgeführten Diagnostik weis man dann wenigstens voran man ist und verliert keine Zeit mehr mit frustranen Versuchen auf natürlichem Wege schwanger zu werden.
- Sollten Sie zwar leicht schwanger werden, erleiden aber immer wiederFehlgeburten, sogenannte habituelle Aborte, folgt auch eine tiefergehende Laboranalyse in Hinblick auf Hormonstörungen, DNA-Inkompatibilitäten, oder Gerinnungsstörungen. Je nach dem, kann man daraufhin auch mit entsprechenden Medikamenten helfen und/oder eineGenetische Beratungveranlssen.
Sie sehen, die Ursachen können vielschichtig sein und liegen oft sowohl bei der Frau als auch beim Mann. Um Ihnen wirksam helfen zu könne, müssen wir als erstes die Ursachen für Ihre Kinderlosigkeit finden. Dann können wir auch eine zielgerichtete Behandlung einleiten.
Sie müssen dazu möglichst ihren Partner, aber zunächst auch Geduld mitbringen.
Und noch was.Die Diagnostik und Therapie von Kinderlosigkeit wird in jeder Phase Zeit und Geld kosten. Sie werden mehrfach im Quartal in die Praxis kommen müssen.
Das ist von keinem der involvierten Ärzte mit der zur Verfügung stehenden Pauschale von 13,- bis 35,- Euro pro Quartal betriebwirtschaftlich stemmbar.
Sie müssen damit rechnen viele der Leistungen selbst bezahlen zu müssen.
Deshalb unser Rat : Sollten Sie sich spät für ein Kind entschieden haben, und den Verdacht haben nicht ganz problemlos schwanger zu werden, kümmern Sie sich rechtzeitig um eine ambulante private Zusatzversicherung, die diese Kosten ggf. abdeckt.